Diese Seite drucken

Die Chronik



Im Jahre 1863 wurde die Freiwillige Feuerwehr Windsheim gegründet.

Der damalige Bürgermeister hatte sich im Dezember 1862 mit einem Schreiben an den Turn­verein gewandt, um Männer für die Aufstellung einer Freiwilligen Feuerwehr zu gewinnen. In einer außerordentlichen Generalversammlung des Turnvereines am 13. April 1863 verpflich­teten sich 143 Männer zum Beitritt in die Freiwillige Feuerwehr Windsheim. Zwei Hand­druckspritzen und weiteres Gerät hatte die Stadt bereits 1859/ 1860 angeschafft.


Die Feuerwehr Windsheim ist vor dem Rathaus angetreten 1893


Bis zum Jahr 1880 war die Mannschaftsstärke auf 450 Mann, welche in 22 Abteilungen for­miert waren, angewachsen. Zu dieser Zeit umfasste der Gerätebestand 5 Saug- und Druck­spritzen, 4 fahrbare Leitern, 3 Steigerwagen und 3 Schlauchwagen.

Am 11. und 12. August 1888 wurde das 25jährige bestehen gefeiert.


Übung am Weinmarkt 1891


Eine außerordentliche Verbesserung des Feuerschutzes brachten die Jahre 1911/12. Die Stadt errichtete eine Hochdruckwasserleitung mit 93 Hydranten. Daraufhin wurde die aktive Feuerwehrmannschaft auf 140 Mann reduziert und in vier Kompanien eingeteilt.

Am 9. August 1913 konnte das 50jährige Gründungsjubiläum gefeiert werden.

Die Jahre 1914 bis 1918 waren überschattet von den Leiden und Nöten des Ersten Welt­krieges. 107 Feuerwehrmänner dienten an der Front, 17 von ihnen kehrten nicht mehr zurück. Die „alte Garde“ musste in die Bresche springen, um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.

Trotz aller Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre wurde der technische und organisatorische Ausbau der Feuerwehr stetig fortgesetzt. So lieferte die Firma Paul Ludwig Bayreuth im August 1929 die erste Motorspritze.


Erster Einsatz der neuen Motorspritze im September 1929 in Ipsheim


Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stellte die Feuerwehr vor die schwersten Aufgaben ihrer ganzen Geschichte. Durch die laufenden Einberufungen von Feuerwehrmännern und durch die Verpflichtung neuer Männer, die noch nicht ausgebildet waren, entstand für die verantwortlichen Kräfte ein kaum zu lösendes Problem, immer wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu bringen. Im Jahr 1943 beschaffte die Stadt ein Löschgruppen­fahrzeug LF 15. Durch die beginnenden und immer zahlreicher werdenden Luftangriffe auf Nürnberg reichten dort die eigenen Löschkräfte nicht mehr aus.  Unter den helfenden aus­wärtigen Wehren war auch die Windsheimer Feuerwehr. Selbstlos standen in  Nürnberg unsere Männer im Einsatz und kämpften oftmals verzweifelt und vergebens gegen die riesigen Brände in der Stadt. Bei Löscharbeiten im März 1945 in Nürnberg wurde das Lösch­fahrzeug von feindlichen Fliegern beschossen.

Nach dem Zusammenbruch im Jahr 1945 war es äußerst schwierig wieder eine Feuerwehr aufzubauen. Sämtliche Organisationen, mit Ausnahme der Freiwilligen Feuerwehr und der Sanitätskolonnen wurden verboten. Die in den letzten Kriegsjahren fast ständig im Einsatz stehenden Männer waren des Feuerwehrdienstes müde und die aus Krieg und Gefangenschaft heimkehrenden Kameraden wollten von einer Uniform nichts mehr wissen. Schwere Sorgen lasteten auf den Schultern der verantwortlichen Männer des Feuerschutzes. Es war das erste Mal in der Geschichte der Wehr, dass genügend Geräte und Ausrüstung vorhanden waren, jedoch außer wenigen Getreuen keine Männer zur Besetzung. Mangelnder Diensteifer führte zur Einführung einer Pflichtwehr, die aber im Jahre 1950 wieder aufgelöst werden konnte. Von da an ging es wieder bergauf.  1958 wurde ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 beschafft.


Übergabe des neuen TLF 16 auf dem Marktplatz 1958


Im Mai 1963 feierte die Feuerwehr ihr 100jähriges Jubiläum.

Im Jahr 1964 wurde ein Trag­kraftspritzenfahrzeug TSF angeschafft und durch den zivilen Bevölkerungsschutz ein Lösch­gruppenfahrzeug LF16/TS in Bad Windsheim stationiert. 1971 konnte eine Drehleiter in Dienst gestellt werden. Damit war der Geräte­bestand auf 5 Fahrzeuge und 3 Anhänger angewachsen.


Gerätehaus am Hafenmarkt 1959


Da das Gerätehaus am Hafenmarkt zu klein geworden war,  mussten die Fahr­zeuge auf drei verschiedene Standorte im Stadtgebiet verteilt werden. Die Schlagkraft der Wehr wurde da­durch erheblich behindert. Um diesen Zustand zu beenden wurde Anfang der 1970er Jahre mit dem Neubau des jetzigen Feuerwehrgerätehauses am Spitalwall begonnen. Die feierliche Einweihung erfolgte im August 1974. Nun war es möglich alle Fahrzeuge an einem Standort unterzubringen. Mit dem Neubau war eine wichtige Voraussetzung hin zu einer modernen Feuerwehr geschaffen worden. In den folgenden Jahren stiegen die Aufgaben und Einsatz­zahlen ständig an. 1982 wurde im Dachgeschoss der Fahrzeughalle die Atemschutzübungs­anlage des Landkreises eingebaut. Seitdem erfolgt die Ausbildung der Atemschutz­geräte­träger aller Feuerwehren im Landkreis in Bad Windsheim. Die Nachalarmierungsstelle für den Inspektionsabschnitt C (Altlandkreis Uffenheim) wird ebenfalls durch die Feuerwehr Bad Windsheim betrieben und bei jedem Einsatz in diesem Bereich besetzt. 1985 erfolgte die Stationierung von Strahlenschutzsonderausrüstungen bei den Feuerwehren Bad Windsheim und Neustadt/Aisch.

Vom 3.- 5. Juni 1988 konnte das 125jährige bestehen gefeiert werden.


Gerätehaus am Spitalwall mit Fahrzeugen im Jubiläumsjahr 1988


1990 stationierte der Landkreis einen Gerätewagen Gefahrgut in Bad Windsheim, so dass auch die Gefahrgutausbildung seitdem in Bad Windsheim erfolgt.

Schauübung-Abdichten eines Tankes

Mittelfränkischer Bezirksfeuerwehrtag 1991 in Gunzenhausen

 



Dekonplatz 1992

1991 verpflichteten sich die ersten Frauen zum Dienst in der Feuerwehr Bad Windsheim und sind seitdem in allen Bereichen voll integriert.  

1997 wurde die ABC-Komponente des Bundes, die als eigenständige Einheit bereits in Bad Windsheim stationiert war, der Feuerwehr angegliedert.

Aufgrund der vielfältigen Aufgaben ist in den letzten Jahren der Fahrzeugbestand auf 14 Fahrzeuge und 5 Anhänger angewachsen.

Die rasante Entwicklung im Feuerwehrbereich von der reinen Brandbekämpfung hin zum „Mädchen für alles“, besonders in den letzten 20 Jahren, bringen die Freiwilligen Feuer­wehren an die Grenze des leistbaren. In dieser Entwicklung spiegelt sich aber auch unsere Gesellschaft wieder, die durch hohes Anspruchsdenken, immer schnelleren technischen Fortschritt und gesellschaftlichen Wandel geprägt ist.

Die schwierigen Aufgaben der Feuerwehr sind nur durch ständige Aus- und Fortbildung und eine den Erfordernissen angepasste moderne Ausstattung zu erfüllen.

Das wichtigste aber sind die Menschen die sich freiwillig in den Dienst der Allgemeinheit stellen um ihren nächsten zu helfen. Hoffen wir, dass dies in unserer Stadt auch in Zukunft so bleibt. Das sich, wie in den letzten 146 Jahren, immer wieder Frauen und Männer finden die freiwillig Feuerwehrdienst leisten.



Alte Bilder



Werkfeuerwehr Schmotzer Übergabe LF 16  1965


Scheunenbrand 1966 Wiebelsheim


LKW Unfall auf der B 470 in Illesheim 1978



Brand  Konrad - Förster - Gasse 1991


Brand Richthofenplatz 1991



Nächste Seite: In Kontakt zu uns treten