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Einsatzübung Getrag Bad Windsheim 2011

Am 21.05.2011 wurde ab 16:30 eine Einsatzübung der Feuerwehr
Bad Windsheim im Werk durchgeführt.

Geübt werden sollte insbesondere das Absuchen großer Räume nach
vermissten Personen bei starker Rauchentwicklung. Weiterhin die
Vermittlung von Ortskenntnissen an die Einsatzkräfte.

Hierzu wurde folgende Einsatzsituation angenommen:
Bei Schweißarbeiten an einem Tank im UG kam es zu einer Verpuffung
mit anschließendem Folgebrand und starker Rauchentwicklung. Mind. zwei Personen werden vermisst. Bei der Übung wurden drei Löschgruppen (27 Feuerwehrdienstleistende), zwei Löschgruppenfahrzeuge (LF 16/12 und LF 16-TS), ein Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) und ein Rüstwagen (RW 2) eingesetzt.

Übungsablauf:
Um 16:30 traf der Löschzug an der Pforte ein. Hier wurde der Gruppenführer der 1. Gruppe, sowie der Einsatzleiter durch den
Brandschutzbeauftragten über die angenommene Situation informiert und eingewiesen. Der erste Löschangriff erfolgte durch einen Atemschutztrupp des LF 16/12 unter Vornahme eines Hohlstrahlrohrs, sowie unter Bereitlegung ausreichender Schlauchreserve, die auf Grund der Ausdehnung des UG erforderlich war.

Durch den 1. Angriffstrupp wurde parallel zur Brandbekämpfung mit der Personensuche begonnen. Bedingt durch die Größe des Kellers und der starken Verqualmung (Nebelmaschine) wurde sofort ein 2. Angriffstrupp mit Atemschutz ausgerüstet und zur Verstärkung des 1. Trupps in das UG geschickt. Weiterhin wurde ein 3. Atemschutztrupp als Sicherheitstrupp eingeteilt. Dieser stand für Notfälle (Rettung eines verunglückten Angriffstrupp) außerhalb des Gebäudes in Bereitschaft.

Trotz der schlechten Sicht wurde der erste Vermisste sehr schnell gefunden (lag halb in der Öffnung des 80 m³ Puffertanks) und durch den 1. Trupp aus dem UG gebracht. Die zweite vermisste Person wurde kurz danach durch den 2. Trupp
entdeckt und von beiden Trupps aus dem Keller getragen. Anschließend gingen die beiden Angriffstrupps zur weiteren Brandbekämpfung und Suche nach evtl. Personen wieder ins UG vor.

Die Wasserversorgung für den ersten Angriff erfolgte mittels B-Leitung vom Unterflurhydranten vor der Pforte.
Da jedoch von einem größeren Brand ausgegangen wurde, bzw. auf Grund der starken Rauchentwicklung und der Größe des betroffenen
Bereichs mit einem erhöhten Löschmittelbedarf gerechnet werden konnte, erfolgte zusätzlich der Aufbau einer Förderleitung von der Saugstelle an der Aisch (LF 16-TS). Von dort wurde eine knapp 300m lange B-Leitung über die Zufahrt Süd,
durch den hier liegenden Betriebshof, entlang der Auffahrt Halle 1 - 6, bis in den Hof – Nord, bzw. zu den hier eingesetzten Löschfahrzeugen verlegt.

Bereits während des ersten Vorgehens der Angriffstrupps wurden durch diese die Kellerfenster geöffnet, um für die Personensuche eine bessere Sicht zu erhalten. Nach abgeschlossener Menschenrettung erfolgte durch die geöffnete Klappe des Notausstiegs die Entrauchung des Untergeschosses mittels Be- und Entlüftungsgerät. Da bei einer abschließenden Kontrolle durch die Trupps keine Personen mehr aufgefunden werden konnten und der angenommene Brand gelöscht war, wurde nach Abbau aller Gerätschaften die Übung um ca. 17:45 beendet.

Erkenntnisse zur Übung:
Um einen schnellen und gezielten Einsatz vortragen zu können, sind für die Einsatzkräfte möglichst genaue Informationen wichtig, bzw. eine präzise Einweisung sehr hilfreich (Anzahl vermisster Personen, Zugangsmöglichkeit, Anmarschweg, Gefahren, Ausdehnung der Räume, u.s.w.). Auskunftsfähige Ansprechpartner müssen den Einsatzkräften zur Verfügung stehen.

Thomas Schneller hat für uns die Übung dokumentiert. Danke!

Bilder zur Übung der Feuerwehr am 21.05.2011 im UG des Verwaltungsgebäudes:




Die 1. Gruppe mit LF 16/12 im Hof - Nord. Der 1. Angriffstrupp rüstet sich mit Atemschutzgeräten aus.


Angriffstrupp 1 mit Hohlstrahlrohr beim Öffnen der Kellertür.


Zur Sicherstellung der Wasserversorgung für den ersten Löschangriff wurde eine B-Leitung zum Unterflurhydranten
an der Pforte verlegt, (Absicherung durch Posten und Verkehrsleitkegel).


Vorgehen des 2. Angriffstrupp ins Untergeschoss.
(Erschwerte Zugänglichkeit auf Grund der Angelagerten Tiefziehschalen und Gibo's).


Eindringen des Angriffstrupp 2 in den Keller. Die Rauchentwicklung ist deutlich sichtbar. Auf Grund dessen erfolgt die Rückzugswegsicherung mittels Feuerwehrleine.


Saugstelle an der Aisch mit LF 16-TS, sowie verlegter B-Leitung. Anschließend erfolgte noch eine Absicherung dieser mittels Schlauchbrücken und Sicherungsposten.


Verlauf der Förderleitung entlang der Ostseite Halle 1 - 6.


Mittels Be- und Entlüftungsgerät wurde der Rauch aus dem Keller gesaugt (schwarzer Saugschlauch) und anschließend saubere Luft in diesen gedrückt.


Hier das Untergeschoss nach dem Be- und Entlüftungsvorgang, sowie die Öffnung des 80 m³ Behälters in dem sich eine vermisste Person (Dummy - Puppe) befand.